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Jüdische Fuldaer im "Großen Krieg"

Vortrag von Gabriel Moeller

20. November 2014

Bonhoeffer Gemeinde - 19.00 Uhr
Goerdelerstraße 34, 36037 Fulda


Mitten in den vom Kaiser herbei geschwätzten "Burgfrieden" ließ sein preußischer Kriegsminister im November 1916 die Bombe der „Judenstatistik" fallen. Er könne nicht anders, versicherte er mit treuherzigem Augenaufschlag; „fortgesetzt laufen beim Kriegsministerium aus der Bevölkerung Klagen darüber ein, daß eine unverhältnismäßig große Anzahl wehrpflichtiger Angehöriger des israelitischen Glaubens vom Heeresdienst befreit sei oder sich von diesem unter allen nur möglichen Vorwänden drücke." Diesen Klagen wolle er nachprüfen und sich ihnen gegebenenfalls entgegenstellen.

1912 lebten in Fulda 957 Juden. Im November 1917 standen 134 jüdische Fuldaer (von insgesamt 2543) unter Waffen, elf weitere waren bereits gefallen. Gleich ihren christlichen Mitbürgern hatten einzelne Familien drei bis vier männliche Angehörige in die Armeen des Kaisers verabschiedet.

Die Ergebnisse der bis heute als "Judenzählung" bekannten Statistik blieben in den Schubladen liegen und wurden erst später bekannt. Zu spät. Bis aussagekräftige Zahlen vorlagen, hatten "Dolchstoß-Legende" und Geheimhaltung dem latenten Judenhass das Biotop zur Manifestation bereitet.
 

Zum Referenten: Dozent in der Jugend- und Erwachsenenbildung. Dokumentationen zur jüdischen Geschichte vor und nach 1933